In großen Unternehmen – in der Mehrzahl produzierende Unternehmen – wird „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ bereits umgesetzt, denn es wurde erkannt, dass Investitionen in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter deren Zufriedenheit und Produktivität erhöhen, den Krankenstand auch dauerhaft senken, das Image des Unternehmens nach innen und außen verbessern und damit insgesamt den Erfolg des Unternehmens steigern kann. Darüber hinaus lässt sich bei diesen Unternehmen aufzeigen, dass der Nutzen (bestimmt durch die Zielgrößen Krankheitskosten und krankheitsbedingte Fehlzeiten) die Kosten übersteigt.
Im Gegensatz zu den Unternehmen der produziererden Industrie spielt das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ bei den meisten KMU nur keine oder eine untergeordnete Rolle. Die liegt einerseits darin begründet, dass bei KMU ein grundsätzliches Informationsdefizit darüber bestehe, was Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeute und welche Vorteile konkrete Maßnahmen haben. Der wirtschaftliche Nutzen sei für diese kleineren Unternehme im Vorfeld nur schwer abschätzbar, zumal diesem kurzfristig greifbaren Nutzen konkrete Kosten gegenüber stehen. Oft sind die Managementebenen in KMU nicht hinreichend dahin gehend sensibilisiert um die „Mitarbeiter als wichtigstes Gut im Unternehmen“ zu begreifen. Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter stelle für die meisten KMU nach wie vor keinen unternehmerischen „Wert“ dar, in den es sich zu investieren lohnt.
In KMU arbeiten Entscheidungsträger multifunktional (bis in die Produktion hinein), sind chronisch überbelastet und in Zeitnot. Komplexe Modelle des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind in kleineren und mittleren Unternehmen kaum umzusetzen. Maßnahmen müssen sich hier kurzfristig amortisieren und der finanzielle wie auch personelle Aufwand muss extrem überschaubar sein. Der hohe Kosten- und Leistungsdruck sowie das Fehlen innerbetrieblicher Kompetenz und Artikulationsinstanzen bei KMU stehen Förderfaktoren, wie verbesserte Gesundheitskompetenz, soziale Unterstützung, geringe Verantwortungsdiffusion, kurze Entscheidungswege und die Fähigkeit zu pragmatischen Lösungen gegenüber.
Nichts desto trotz müssen sich auch KMU den Herausforderungen des demografischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt stellen. Gleichzeitig lassen sich aber die Strategien und Maßnahmen des Betriebliches Gesundheitsmanagements von großen Unternehmen ebenso wenig auf KMU übertragen wie die Argumente, die notwendig sind, Entscheider in KMU vom Nutzen gesundheitsfördernder Maßnahmen in ihrem Unternehmen zu überzeugen. Es stellen sich somit folgende Fragen:
Nachhaltig wirksame Prävention und Gesundheitsförderung setzen eine entsprechend breite Akzeptanz und Verantwortungsübernahme sowohl bei den Führungskräften als auch bei den Mitarbeitern voraus. Diese wird durch eine umfassende Beteiligung aller Beschäftigten am Analyse- und Planungsprozess gewährleistet. Partizipation setzt jedoch wiederum Kompetenz voraus, denn die Beteiligung aller Akteure (Entscheider, Mitarbeiter) an Entscheidungen und Planungsprozessen wie auch die Übernahme von Verantwortung im Rahmen der Umsetzung kann nur erfolgreich sein, wenn die erforderlichen Kompetenzen gewährleistet sind – und gerade die Gesundheitskompetenz geht weit über deklaratives Wissen hinaus. Gerade den kleinen und mittelständigen Unternehmen fehlt es oftmals noch an standardisierten, allgemeingültigen Vorgaben für die Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, obwohl die DIN SPEC 91020 jetzt ein wichtiges Hilfsmittel ist.
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